Quelle: de.indymedia.org
Heute kam es in der Wiesbadener City zu einer Spontandemonstration von ca. 50 Aktivist_Innen. Ziel der Spontandemonstration war es, auf den am Samstag stattfindenden “europäischen Aktionstag gegen den Kapitalismus” hinzuweisen. Die an sich erfolgreiche Spontandemonstration wurde allerdings von heftigen Attacken seitens der Polizei überschattet.
Spontandemonstration in Wiesbaden „Die Krise heißt Kapitalismus“Am 27.03.2012 haben in der Wiesbadener Innenstadt Aktivist_Innen eine Spontandemonstration unter dem Motto „Die Krise heißt Kapitalismus“ durchgeführt.
Dabei wurden Infomaterialien an die sichtlich überraschten und doch mehrheitlich positiv gestimmten Pasannt_Innen in der Fußgänger_Innenzone verteilt und lautstark auf die antikapitalistischen Proteste am 31.03.2012 in Frankfurt am Main, im Zuge des „European Day of Action against Capitalism“, aufmerksam gemacht.
Weiter richteten sich die Protestierenden inhaltlich gegen die autoritäre Krisenpolitik der >Troika< und dem Abwälzen der europäischen Schulden- und Währungskrise auf dem Rücken der Lohnabhängigen. Doch hier endete die vorgebrachte Kritik nicht. Deutlich gemacht wurde,
dass es nicht Ziel sein könne, den Kapitalismus und seine unerträgliche Krisendynamik zu sanieren; vielmehr gelte es den Kapitalismus zu überwinden.
Francis Wedell, Pressesprecher der Gruppe [c²], dazu: „Die Aktionen diesen Samstag in Frankfurt am Main sind ein erster Schritt auf dem Weg hin zu einer internationalen antikapitalistischen Vernetzung, die es braucht, wenn die außerpalermentarische Linke wieder Fuß fassen will im globalen Diskurs. Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit reif für einen ersten Schritt hin zu einer besseren Welt?“Die Spontandemonstration wurde allerdings von einem massiven und völlig überzogenen Polizeieinsatz überschattet, was letztlich auch zum Abbruch der Spontandemonstration führte.
Mehrere Personen trugen dabei Verletzungen von sich.
Bei dem unverhältnismäßigen Einsatz der Polizei wurden zwei Genoss_Innen in Gewahrsam genommen. Dies führte zu spontanen Solidaritätsbekundungen umstehender Passant_Innen, die den Polizeieinsatz als ähnlich brutal und unverhältnismäßig wie die Demonstrant_Innen selbst, wahrnahmen.
Hierzu äußert sich Jonathan Goldstein, Pressesprecher des Krisenbündnis Mainz / Wiesbaden, wie folgt: “Das Vorgehen der Wiesbadener Polizei war heute mehr als skandalös. Es hat wieder einmal deutlich gemacht, dass sich emanzipatorische Bewegungen nicht auf den Staat und seine Organe verlassen können. Vielmehr müssen wir uns selbst organisieren – und das, außerhalb staatstragender Institutionen”.Weiter gibt Goldstein an: “Es gilt sich nun nicht von den staatlichen Repressionsmaßnahmen einschüchtern zu lassen. Jetzt werden wir erst Recht am Samstag auf die Straße gehen.”
Am Samstag findet in Frankfurt am Main eine bundesweite Demonstration statt, zu dem linke Basisgewerkschaften und antiautoritäre Gruppen mobilisieren.
Treffpunkt der Demonstration ist um 14.00 Uhr am Frankfurter Hauptbahnhof.